Deutscher Wetterdienst (DWD) ehrt Wetterbeobachterin in Ritschenhausen. Frau Schad beobachtet über 40 Jahre das Wetter.
Frau Ruth Schad (91) erfasst und notiert seit 1979 als ehrenamtliche Wetterbeobachterin im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes (DWD) das Wetter in Ritschenhausen in langer Familientradition. Sie übernahm diese Tätigkeit von ihrem Vater, welcher schon seit 1959 Wetterbeobachtungen im Ort durchführte. Zusätzlich übernahm Frau Schad 1981 auch noch die Aufgaben einer phänologischen Beobachterin. Der Bundespräsident hat der Ritschenhäuserin als Dank für ihr über 40-jähriges ehrenamtliches Engagement die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Diese Auszeichnung wird Frau Ruth Schad im Februar in Ritschenhausen von Petra Grubitzsch – Regionale Messnetzgruppe Potsdam, Leiterin der Außenstelle in Leipzig – überreicht. Der Präsident des DWD würdigt die außerordentliche Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft der Geehrten. „Frau Schad hat über 40 Jahre lang die Station gewissenhaft betreut. Bis Ende 2011 hat sie zusätzlich – neben der täglichen Niederschlagsmessung – das Wettergeschehen in Ritschenhausen beobachtet und notiert. Das reichte vom Verlauf von Gewittern und Hagelschauern bis zum winterlichen Schneetreiben. Frau Schad hat damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettervorhersage und der Klimaüberwachung geleistet. Davon profitieren alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, denn die Auswirkungen des Wetters und Klimas betreffen jeden von uns.“
Für den nationalen Wetterdienst seien Bürger wie Ruth Schad unverzichtbar, die mit Spaß am Wetter, Liebe zur Natur, einer guten Beobachtungsgabe und einem hohen Verantwortungsbewusstsein jahrzehntelang gewissenhaft das Wetter in ihrer Region überwachen.
Etwa 1.750 ehrenamtliche Wetterbeobachter gibt es in Deutschland.
Der Deutsche Wetterdienst betreibt in ganz Deutschland ein flächendeckendes Mess- und Beobachtungsnetz mit knapp 2.000 Messstellen. Dazu gehören rund 180 hauptamtliche Wetterwarten und Wetterstationen. Etwa 1.750 weitere Messstellen des DWD werden ehrenamtlich von engagierten Bürgerinnen und Bürger häufig seit Jahrzehnten betreut. Im Winter melden die ehrenamtlichen Wetterbeobachterinnen und Wetterbeobachter Informationen zu den Schneeverhältnissen vor Ort nach Offenbach in die Zentrale des DWD. Die vor Ort gemessenen Daten und die Beobachtungen werden vom nationalen Wetterdienst dann zum Beispiel für die Wettervorhersage oder Gutachten bei Wetterschäden genutzt. Sie helfen aber auch, den Klimawandel in Deutschland genau zu erfassen und dessen Folgen besser einschätzen zu können.
Zu den Voraussetzungen für die Übernahme dieser verantwortungsvollen Tätigkeit gehören nicht nur Einsatzbereitschaft und die erforderliche Zeit, sondern auch ein geeignetes Grundstück, auf dem die Messgeräte des DWD gemäß internationalen Vereinbarungen und in ausreichendem Abstand zu Gebäuden und Bewuchs aufgestellt werden können. Kosten entstehen ehrenamtlichen Beobachtern weder durch den Aufbau noch durch den Betrieb der Station.
(Deutscher Wetterdienst)